Rattenhaltung beenden: Wohin mit den letzten Ratten?

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Es gab eine Zeit, da war es dein größter Wunsch ein kleines Rattenrudel zu besitzen und damals hast du diese zauberhaften Nager zu dir geholt. In der Zwischenzeit ist so einiges passiert. Vielleicht hast du ja über viele Jahre, eventuell sogar Jahrzehnte hinweg, Farbratten besessen, sie verwöhnt, geliebt, ihnen den Rattenhimmel auf Erden bereitet – vielleicht war es auch nur dieses eine Rudel – ich weiß es nicht und ich kenne nicht die Gründe, welche zu deinem Entschluss geführt haben: Du möchtest die Rattenhaltung beenden. Das ist völlig in Ordnung und genauso wenig verwerflich wie der Beginn ihrer Haltung.

Allerdings hat jedes einzelne deiner Tiere ein Recht auf die bestmögliche Haltung und ein artgerechtes Leben. Mit der Entscheidung Ratten aufzunehmen hast du diese Verantwortung bis an deren Lebensende übernommen….und das bis zur letzten noch bei dir lebendenden Ratte.

Was du in diesem Artikel erfährst:

  • Wir erklären Dir, warum die letzten beiden Tiere einer Gruppe schnellstmöglich in ein neues Rudel integriert werden sollten.
  • Wir denken darüber nach, wohin wir die letzten Ratten bringen können.
  • Wir überlegen, wann es besser ist, die letzten Ratten nicht mehr zu integrieren.
  • Wir zeigen Dir, wem du Käfig und Zubehör nach Beendigung deiner Rattenhaltung überlassen kannst.

Ratten sind Gruppentiere, das bedeutet, dass bereits eine paarweise Haltung nicht artgerecht ist. Erfahrungsgemäß sind Ratten in einer größeren Gruppe erheblich besser sozialisiert als in einer Kleinstgruppe von drei Tieren. Wie bei uns Menschen entstehen Freundschaften oder man geht sich, soweit es eben möglich ist, aus dem Weg. Je mehr Tiere in einer Gruppe sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich passende Sozialpartner finden und alle in einem harmonischen Miteinander leben können.

Vorausgesetzt allerdings, den Tieren steht genügend Platz zur Verfügung. Drangvolle Enge stresst nicht nur uns Menschen. Können sich die Ratten nicht aus dem Weg gehen, wenn sie das Bedürfnis dazu haben, dann kann auch mal plötzlich der beste Kumpel „gewaltig nerven“. Das Aggressionslevel im Käfig steigt…. Bleiben jetzt aus einer Gruppe zwei Tiere übrig, die sich nicht sympathisch sind, so bedeutet diese Zwangsgemeinschaft für beide nicht nur permanenten Stress, im Prinzip besitzt du dann da zwei todunglückliche, gestresste Einzeltiere.


Rattenhaltung beenden: Neues Rudel oder auslaufen lassen?

Hast du dich nun endgültig entschieden, die Rattenhaltung zu beenden, dann wäre es mehr als unfair einfach zu warten, bis die Ratten – eine nach der anderen – langsam wegsterben. So frei nach dem Motto: „ Ich habe immer alles für meine Ratten getan und sie bis zum Schluss gut versorgt.“ Da würdest du es dir zu leicht machen!!! Eines Tages würde eine einsame, letzte Ratte übrigbleiben.

  • Eine Ratte, welche dir in der Vergangenheit viel Freude bereitet hat.
  • Eine Ratte, welche ihr ganzes, bisheriges Leben lang in einem vertrauten Rudel verbracht hat.
  • Eine Ratte, welche immer einen Kumpel zum Kuscheln hatte.
  • Eine Ratte, welche jetzt einsam darauf wartet, endlich ihrem Rudel über die Regenbogenbrücke folgen zu dürfen……

Wenn du nur noch zwei Ratten besitzt, zwei Tiere die sich seit langer Zeit kennen und die – im Idealfall – auch gut miteinander können, dann ist für dich der Zeitpunkt des Abschieds gekommen. Es ist immer leichter einen neuen Weg nicht alleine gehen zu müssen – für uns Menschen genauso wie für unsere Farbratten, deren Sozialverhalten unserem eigenen in vielen Dingen so ähnlich ist. Gib den Beiden die Chance, gemeinsam den Weg in ein neues Rudel zu finden!!


Wohin mit den letzten Ratten?

Ratten von Privat zu Privat vermitteln

Vielleicht hast du schon vor einiger Zeit in einem Rattenforum oder deiner Facebook-Gruppe angesprochen, dass du für deine letzten Ratten ein neues Zuhause suchst und es hat sich im Idealfall ein Rattenhalter gefunden, der bereit ist, sie in seine Gruppe zu integrieren. Dann kannst du jetzt Kontakt aufnehmen und ihr könnt einen Übergabetermin vereinbaren. In einem Schutzvertrag kannst du festlegen, was dir für die Zukunft deiner Tiere wichtig ist. In der Regel ist es in einem solchen Fall auch möglich, die Ratten später zu besuchen oder sich zumindest danach zu erkundigen, wie es ihnen geht.

Zurück zum Züchter

Von wo sind die Tiere zu dir gekommen? War es ein (hoffentlich seriöser) Züchter bei dem du sie erworben hast? War es eine ungewollte Schwangerschaft, und der Besitzer der Kleinen hat händeringend ein gutes Zuhause für den Nachwuchs gesucht? Oder hast du „Notfellchen“ von einer Ratten Pflegestelle bzw. aus dem Tierheim aufgenommen?

Manche Züchter bieten von sich aus an, Ratten, welche der neue Besitzer, warum auch immer, nicht mehr halten kann oder will zurückzunehmen. Sie fühlen sich auch nach der Abgabe der bei sich geborenen Tiere noch für sie verantwortlich, haben bis du die Kleinen genommen hast, viel Zeit und Geld, aber auch viel Liebe in sie investiert und möchten, dass sie wirklich bis zum Schluss ein gutes Rattenleben führen dürfen. In der Regel sind diese Leute eine gute Anlaufstelle, sie sind tierlieb und rattenerfahren.

Wenn ich neue Tiere in meine Gruppe integriere, frage ich grundsätzlich, ob zumindest die Möglichkeit einer Betreuung im Urlaubs- oder Krankheitsfall besteht. Man benötigt schon eine sehr große Familie und einen noch größeren Freundeskreis, um ganz sicher zu sein, im Notfall immer jemanden zu haben. Nicht jeder hat wirklich immer Zeit, und der eine oder andere will vielleicht auch gar keine Zeit mehr haben, wenn du auf einmal ganz konkret fragst, ob und wann du deine Ratten bringen darfst.

Himalaya-Siam-Ratte

Ins Tierheim geben

Tierheime haben es ich zur Aufgabe gemacht, den verschiedensten Tieren so lange ein vorübergehendes, gutes Zuhause zu geben, bis sich jemand findet, der ihnen eine neue Heimat gibt. Wenn du deine letzten Ratten dorthin bringst, dann musst du sie dem Tierheim übereignen und hast danach keinen Einfluss mehr darauf, wohin sie kommen können. Normalerweise erfährst du auch nicht, wohin deine Farbratten vermittelt werden. Meist musst Du auch noch einen gewissen Geldbetrag bei der Abgabe entrichten.

Die Tiere werden im Tierheim, bevor sie zur Vermittlung freigegeben werden, tierärztlich untersucht und wenn nötig behandelt. Sie werden dort von professionellen Mitarbeitern mit allem, was sie zum Leben benötigen versorgt. Es fallen Kosten für Tierarzt, Futter, Strom, Wasser, Instandhaltung der Gebäude etc., etc. an und da solle es jedem klar sein, dass so etwas dann eben Geld kostet.

Leider gibt es immer noch Menschen, die nicht bereit sind, bis zum Schluss für ihre Haustiere da zu sein. Bis zum Schluss, das bedeutet entweder bis zum Tod des Tieres oder bis sich ein neuer Besitzer findet, der zusammen mit den Tieren auch die Verantwortung für ihr Wohlergehen übernimmt.

Unsere Farbratten sind domestizierte Haustiere. Auch wenn sie ihren Vorfahren, den Wanderratten, in vielen Dingen noch fast identisch sind. Für ein Leben in freier Natur sind sie definitiv nicht (mehr) geeignet. Ihnen aus lauter Tierliebe genau dann die Freiheit zu schenken, wenn man sie loswerden möchte, bedeutet für die ausgesetzten Ratten nicht nur den sicheren Tod, du machst dich auch vor dem Gesetz strafbar, wenn du deine Tiere so einfach aussetzt.

Tierheim

Erst wenn wirklich alles in Ordnung ist, werden die übereigneten Ratten im Tierheim zur Vermittlung freigegeben. Normalerweise machen die Mitarbeiter eine vorherige Platzkontrolle, wenn du dich entscheidest einigen Tieren ein liebevolles Zuhause zu geben. Sie schauen sich den zukünftigen Käfig an, wo dieser stehen soll und wie, vielleicht bereits vorhandene, Farbratten bei dir leben dürfen. Vor der Übergabe ist in der Regel ein Schutzvertrag zu unterzeichnen, in welchem du dich unter anderem auch mit einer Nachkontrolle einverstanden erklären musst.

Bei einer Pflegestelle abgeben

Ähnlich wie Tierheime arbeiten auch Rattenpflegestellen bzw. Rattennothilfen. Die Abgabetiere sind hier jedoch normalerweise dezentral bei privaten Pflegeplätzen untergebracht. Die Kleinen werden zunächst gründlich vom Tierarzt untersucht und erst, wenn er sein Okay dazu gibt, zur Vermittlung freigegeben. Auch hier finden eine Vor- und eine Nachkontrolle statt und auch hier wirst Du vor der Übergabe einen Schutzvertrag unterzeichnen und eine Schutzgebühr entrichten müssen. Ja und es sollte selbstverständlich sein, wenn keine feste Schutzgebühr veranschlagt ist, zumindest einen angemessenen Betrag zu spenden.

Du weißt, wie viel Arbeit schon ein kleines Rattenrudel macht und auch was es kostet. Menschen, die Ratten ein vorübergehendes Zuhause geben, sind meistens voll berufstätig, opfern für die Versorgung der Ratten sehr viel Freizeit und bezahlen ohnehin das Meiste aus der eigenen Tasche.

Vor- und Nachkontrolle sind übrigens keinesfalls Schikane! Niemand möchte sehen, wie du deine Wohnung eingerichtet hast oder ob diese tipptopp aufgeräumt ist. Niemand möchte dir die Tiere nachträglich wegnehmen oder in einer Form schlecht über dich reden! Hier geht es um Lebewesen, welche nicht nur ihr Zuhause verloren haben. Diese hochintelligenten Tiere empfinden Angst, Trauer und Schmerzen genau wie wir. Sie verstehen nicht, warum sie jetzt hier und nicht mehr in ihrer vertrauten Umgebung leben dürfen. Die engagierten Mitarbeiter von Tierheimen oder Pflegestellen werden alles daran setzen, dass ihren Schützlingen das kein zweites Mal passiert!

Leider sind Pflegestelle, wie auch Tierheim dann oft die „Endstation“. Deine Ratten haben inzwischen bereits ein gewisses Alter erreicht, sie klettern nicht mehr so lebhaft durch den Käfig, das Fell ist meist auch nicht mehr so schön wie das von Jungtieren. Tierheime wie Pflegeplätze geben alles, um den, ihnen anvertrauten Tieren das zu bieten, was sie zum Leben benötigen. Eine individuelle Betreuung ist bei der großen Anzahl von Tieren normalerweise bedauerlicherweise nicht möglich. Man ist bemüht, die Ratten artgerecht in Gruppen zu halten, bestehende Gruppen, besonders wenn es sich um Größere handelt, müssen ungünstigerweise aber oft auseinandergerissen werden, sonst wären die Tiere überhaupt nicht vermittelbar. Wenige haben das Glück neue, liebevolle Menschen zu finden und in ihrem Rudel bleiben zu dürfen.

ratten-haeuschen

Wer will schon alte Ratten, die aller Wahrscheinlichkeit nach in absehbarer Zeit hohe Tierarztkosten verursachen und dann bald sterben?!
Du hattest die schönste Zeit mit Deinen Ratten, du hast dich auf die Kuschel-Spiel-Freilauf-Schmusestunde gefreut, ihr seid mal die besten Kumpels gewesen! Du wolltest einmal Verantwortung für ein Rattenleben übernehmen und sie haben dir vertraut! Es wäre also schon wünschenswert, wenn Du versuchen würdest einen etwas individuelleren Platz für Deine letzten Ratten zu finden, auch wenn das mit Zeit und vielleicht auch mit Kosten verbunden ist. Jeder Tag in einem viel zu kurzem Rattenleben ist wertvoll und sollte deshalb für unsere kleinen Freunde so lebenswert und artgerecht wie nur möglich gestaltet werden. Nur Du hast das in der Hand!!!!

Alle wichtigen Infos für Einsteiger auf einen Blick

Du möchtest dir Ratten anschaffen? Dann beachte unbedingt alle Tipps auf unserem Infoflyer für eine artgerechte Ratten-Haltung.

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Wann sollten die letzten Ratten nicht mehr integriert werden?

Keine Ratte, die allein leben muss, ist glücklich, andererseits bedeutet jede Integration für die beteiligten Tiere auch sehr viel Stress. Diesen Stress auf sich zu nehmen ist aber sowohl für Mensch wie Ratten sehr lohnenswert, wenn die Kleinen danach in einem harmonischen Rudel leben dürfen. Auch alte Tiere lassen sich, mit etwas Geduld, in ein bestehendes Rudel integrieren. Vorausgesetzt, sie sind nicht krank, oder den Anderen aus anderen Gründen körperlich meilenweit unterlegen.

Ratten, deren Tage gezählt sind, oder Tiere, welche aufgrund schwerer Erkrankung besonders intensive Pflege benötigen, finden in einem bestehenden, harmonischen Rudel sehr viel Sicherheit und Geborgenheit. Für eine Neuintegration sind sie aber definitiv nicht geeignet. Der Zwang, sich in der neuen Gruppe zu behaupten zu müssen, verbunden mit der Tatsache nicht im Geringsten dazu in der Lage zu sein, würde für sie permanente Angst, Stress und einen früheren Tod bedeuten. Übrigens, hier findest Du mehr Infos zum Einschläfern von Ratten.

Dir sollte es klar sein, dass du dich um diese Tiere ganz besonders kümmern musst. Du kannst zwar keine anderen Ratten ersetzen, aber du bist das letzte vertraute Wesen, das ihnen geblieben ist. Auch sie haben ein Recht auf ein erfülltes Rattenleben bis zur letzten Stunde. In dieser letzten Lebensphase wird der Freilauf zur ausgedehnten Kuschelstunde und, ganz besonders wenn nur noch eine Ratte übrig ist, solltest du ihr so viel Körperkontakt, wie du kannst ermöglichen.

Alte Ratte aufpäppeln

Vielleicht schlafen deine letzten Tiere ja friedlich ein und du kommst um die Entscheidung der Euthanasie herum. Aber wir alle wissen, dass das leider nicht immer so ist. Du bist in einem Zwiespalt, einerseits möchtest du die Rattenhaltung beenden, andererseits bedeuten auch diese letzten Tiere, dieses letzte Tier dir immer noch etwas.

Jede Ratte hat das Recht, bis zu ihrem Lebensende ein artgerechtes, lebenswertes Rattenleben zu führen. Dieses Leben kann, bei entsprechender Pflege, auch bei schwer kranken und auch bei hochbetagten Ratten noch lebenswert sein. Dann bitte entscheide mit deiner Tierärztin oder deinem Tierarzt, wann dieses Leben nicht mehr lebenswert und nur noch eine Quälerei ist und lass persönliche Gründe außen vor, wenn es um die Frage der Euthanasie geht.


Wohin mit Rattenkäfig & Zubehör der Rattenhaltung?

Die gemeinsame Zeit mit deinen Farbratten ist vorbei. Die Ratten sind weg. Vielleicht hat sie der neue Besitzer mit Käfig und Zubehör übernommen. Dann blickst du wahrscheinlich mit etwas Wehmut zu der Stelle, an welcher noch vor Kurzen der Rattenkäfig stand und die Ära Farbratten ist definitiv Geschichte. Ansonsten wirst du dir wahrscheinlich darüber Gedanken machen, was mit Käfig und Zubehör geschehen soll. Wenn du erwägst in einigen Jahren eventuell wieder Ratten aufzunehmen, dann wirst du die Sachen, wenn es dein Platz erlaubt, höchstwahrscheinlich im Keller oder auf dem Dachboden verstauen.

Ein solcher Käfig ist auch ganz praktisch, wenn man auf die Schnelle im Herbst mal einen untergewichtigen Igel auffüttern möchte, oder um ein anderes Fundtier kurzfristig unterzubringen. Die junge Tierärztin, die meine Ratten beherbergt, wenn ich mich mal nicht um sie kümmern kann, bringt in dem Käfig, in welchem früher mal ihre eigenen Ratten lebten, jetzt die Ratten von Bekannten, während deren Abwesenheit, unter.

Willst Du Käfig & Zubehör allerdings endgültig abgeben, dann freuen sich Tierheime und Rattennothilfen oft über gut erhaltene Sachspenden. Aber sei bitte selbstkritisch. Die Tiere sollen dort gut und artgerecht untergebracht werden. Hat der Zahn der Zeit nicht schon gewaltig an deinem Rattenkäfig genagt? Zeigen sich bereits Rostspuren? Ist die Einrichtung zernagt? Sind die Sitzbretter fleckig und unansehnlich? Dann ist es in meinen Augen eine Beleidigung jemanden einen solchen Käfig zu spenden, nur um das gute Stück los zu sein! Bitte bring ihn selbst zum Sperrmüll!

Selbstverständlich ist es auch möglich, einen gut erhaltenen Käfig und ebensolches Zubehör bei ebay* oder ebay Kleinanzeigen o. ä. zu verkaufen. Hier freut sich dann vielleicht jemand, der mit der Rattenhaltung beginnen möchte, günstig einen schönen, bereits eingerichteten Käfig erwerben zu können.

Siam Ratten

Fazit: Rattenhaltung beenden

Die unzähligen „Corona-Tiere“ welche während der Pandemie, unüberlegt und vorschnell angeschafft, danach im Tierheim landeten, belegen, dass man sich sehr genau überlegen muss, was alles auf einen zukommt, wenn man sich Tiere zulegen möchte – und zwar vorher! Mit welchen Kosten muss ich rechnen? Welcher Zeitaufwand ist für eine artgerechte Haltung nötig? Was mache ich, wenn ich krank bin oder in Urlaub fahren möchte? Das ist bei unseren Farbratten nicht anders!

Hinzu kommt bei Gruppen- oder Rudeltieren die Frage: Was soll mit den letzten Tieren geschehen, wenn ich beispielsweise keine Ratten mehr halten kann oder möchte? Erst wenn diese Fragen bereits im Vorfeld zur vollen Zufriedenheit wirklich aller Beteiligten geklärt und beantwortet sind, darfst du überhaupt daran, denken dir ein Farbrattenrudel zu holen!

Tiere sind kein Spielzeug, sondern fühlende Lebewesen, denen du mit Verantwortungsbewusstsein und Respekt begegnen musst, unabhängig von der Tierart, dem Wert oder dem Alter des Tiere! Tiere anschaffen und dann und darauf hoffen, dass man alles schon auf die Reihe bekommt, ist egoistisch und verantwortungslos!

Auch wenn Du sagst: „Es sind meine Ratten und ich kümmere mich auch immer um sie, kann es dir, schneller als du denkst passieren, dass du deine Ratten in fremde Hände geben musst. Auch wenn es vielleicht nur für eine gewisse Zeit sein mag. Ich selbst musste schon ganz plötzlich ins Krankenhaus und war froh, als es mir selbst wirklich miserabel ging, nur einen Anruf tätigen zu müssen. Meine Kleinen wurden geholt und ich wusste, dass sie in besten Händen waren. So etwas ist nicht selbstverständlich und nur möglich, wenn man sich die Mühe macht, bereits im Vorfeld einen zuverlässigen Menschen zu finden, dem man auch wirklich vertraut.

Welche Tipps & Erfahrungen zum Thema Rattenhaltung beenden, hast Du für uns? Schreib unten in die Kommentare!

Copyright Hinweis: Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Verfasserin. Karin Steiner | Mail

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5 Gedanken zu „Rattenhaltung beenden: Wohin mit den letzten Ratten?“

  1. Ein sehr schöner, hilfreicher Artikel, auch wenn ich es sehr traurig finde, dass es überhaupt notwendig ist Leuten zu sagen, welche Verantwortung sie gegenüber ihrem Rudel haben. Für mich ist es das selbstverständlichste auf der Welt, dass ich als Anführer meines Rudels die Verantwortung trage und alles in meiner Macht Stehende tun werde, um den Ratten gerecht zu werden. Auch wenn das nicht immer zu 100 % klappt, gebe ich jederzeit mein Bestes. Vor kurzem habe ich mich an die erste Inti gewagt und einen Ratten-Opi aufgenommen, dessen Rudel gestorben ist. Seine zwei Brüder waren kurz hintereinander gestorben, die Besitzerin wollte die Haltung beenden und hat für ihn eine neue Familie gesucht. Da ich es mir zum Ziel gesetzt habe, mir Stück für Stück so eine Art Altersheim für heimatlose Ratten aufzubauen, war das die perfekte Gelegenheit. Leider war er schon sehr alt und durch Wochenlange Einsamkeit gezeichnet. Es war wirklich erschütternd zu sehen, wie sehr er darunter gelitten hat. Am Anfang der Inti ist er dann total aufgeblüht und war so glücklich ein neues Rudel zu haben. Leider hatten die anderen drei eine ganze Weile große Probleme damit, da es auch für sie die erste Inti war und sie mit der neuen Situation absolut überfordert waren. Ein paar Wochen haben sie dann friedlich zusammengelebt, dann ging es dem Opi aber leider gesundheitlich schlechter und er wurde nur noch geärgert und ich musste ihn immer wieder von den anderen trennen, weil er von ihnen verletzt wurde. Ich habe sie dann nur noch unter meiner Aufsicht zusammen gelassen, um im Notfall eingreifen zu können. Die anderen testen nämlich sehr gern ihre Grenzen und er konnte nicht mehr kämpfen, weil seine Hinterbeine gelähmt waren. Ich habe dann viel Zeit mit ihm verbracht und er hat oft auf meinem Schoß geschlafen oder ich habe ihn auf dem Arm durch die Wohnung getragen und ihm jeden Abend sein Lieblingsessen zubereitet. Eines Morgens kam er dann nicht mehr zum Frühstück und ich habe ihn tot im Auslauf gefunden. Mein Bett steht direkt daneben und er hatte sich an die schmale Wand zwischen uns gelegt sodass er quasi direkt neben mir lag. Es hat mir das Herz gebrochen zu sehen, dass er wohl in seinem letzten Moment zu mir wollte und ich es nicht gemerkt habe, weil ich geschlafen habe. 🙁

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  2. Hallo Leon,
    es freut mich, wenn Dir mein Artikel gefallen hat und wenn er Dir ein wenig weiterhelfen konnte.
    Ich kann Deine Gefühle sehr gut verstehen. Leider habe auch ich es nicht immer rechtzeitig geschafft, da zu sein, wenn einer meiner Schätze über die Regenbogenbrücke gegangen ist.
    Gleichzeitig bewundere ich Deinen Mut, dass Du alten Ratten ein letztes, neues zu Hause geben möchtest. Ich weiß nicht, ob ich die Kraft hätte, noch öfter Abschied zu nehmen, als es in der Rattenhaltung leider ohnehin schon unumgänglich ist.
    Auf der anderen Seite weiß ich aber auch, dass sehr viele alte Ratten einen traurigen, einsamen Tod sterben. Tiere, die keine so liebevolle Begleitung erfahren durften wie Dein „alter Rattenopi“. Tiere, deren Besitzern es ganz einfach egal ist, wie sehr so eine kleine Rattenseele leidet und dann langsam und meist früher als nötig zugrunde geht.
    Umso wichtiger ist es, wenn da dann Menschen wie Du es sich ganz gezielt zur Aufgabe machen, diesen alten, „übrig gebliebenen“ Ratten die Geborgenheit in einem liebevollen zu Hause und einem neuen Rudel zu ermöglichen.
    Leon, ich wünsche Dir für Dein Vorhaben ganz viel Kraft und Zuversicht! In meinen Augen hast Du bei Deiner ersten Inti nichts falsch gemacht. Dein „Rattenopi“ hatte noch lange, glückliche Wochen in seinem neuen Rudel und einen Menschen, der ihm Kraft und Liebe gab, als seine eigenen Kräfte zu Ende gingen. Mach weiter so!
    Karin und die Ratzingers

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  3. Hallo ihr Lieben,

    ich habe bereits eine Vergesellschaftung erfolgreich gemeistert. Das war vor einem halben Jahr mit Ratten, die 4 und 6 Monate alt waren. Jetzt sind sie über ein Jahr alt und ich habe eine über 2 jährige aufgenommen, dessen Rudel gestorben ist. Sie ist zutraulich und handzahm, aber erst ein paar Tage bei mir. Jetzt kommt mein Dilemma: Wann beginne ich mit der Vergesellschaftung? Mit meinen jüngeren habe ich zwei Wochen gewartet und dann vergesellschaftet. Die waren aber auch jeweils zu dritt und noch nicht hundertprozent handzahm. Nun möchte ich die kleine einsame Ratte nicht zwei Wochen alleine lassen, aber zu schnell soll es natürlich auch nicht sein. Habt ihr einen Tipp für mich, wann ich anfangen kann?

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