Jetzt ist es soweit. Der Käfig ist gekauft und eingeräumt, die Wohnung ist rattensicher präpariert, Rattenfutter und Zubehör stehen bereit. Die neuen Mitbewohner, unsere Farbratten, sind gekauft und bereit ihr neues Reich zu erobern. Doch nach den ersten Stunden, oder auch Tagen, möchte man gerne mehr als nur zuschauen. Man möchte die kleinen Felltorpedos anfassen, kraulen, hochnehmen. Jedoch glückt dies meist nicht sofort. Hier ein paar Tipps und Tricks, wie Ratten zähmen einfach gelingt.
Hinweis: Hole dir deine Ratten ausschließlich aus seriösen Quellen. Tiere aus guten Zuchten sind häufig viel stärker bereits an Menschen gewöhnt. Aber auch erfahrene Pflegestellen, werden versuchen, möglichst zutrauliche Tiere an Anfänger zu vermitteln. Darum ist es wichtig und sinnvoll, sich vor der Anschaffung der Tiere über das „woher“ im Klaren zu sein. Denn nur seriöse Züchter und Pflegestellen geben Tiere ab, die schon handzahm sind und zum Rattenhalter passen.
Vertrauen aufbauen
Zwei wichtige Punkte zuerst: Zähmen bedeutet, Vertrauen aufzubauen. Und um Vertrauen dauerhaft aufzubauen, braucht es mitunter viel Zeit. Dies bedeutet wiederum, Geduld. Geduld wird also unser bester Freund, wenn wir als Ziel haben, mit unseren Ratten auf Kuschelkurs zu gehen. Anfangen Vertrauen aufzubauen, kann man mit der Gewöhnung an Geruch und eigene Stimme. Um an die eigene Stimme zu gewöhnen, bedarf es nicht viel, da man im täglichen Umgang normalerweise immer mit den Ratten reden. Um an den eignen Geruch zu gewöhnen, eignet sich ein getragenes T-Shirt sehr gut.
Dies legt man einfach mit in den Käfig. Wo wir beim nächsten Punkt wären. Auch wenn man natürlich den halben Zooladen an Zubehör leer gekauft hat, es hat sich bewährt, zum Anfang nur das nötigste in den Käfig zu stellen. Röhren und Tunnel sind für uns als Halter unerreichbar, Rückzugsmöglichkeiten wie Nagerhaus sollten jedoch schon ausreichen vorhanden sein. Hilfreich ist es auch, den Käfig dort aufzustellen, wo man sich die meiste Zeit des Tages aufhält. So gewöhnen sich die Tiere an unseren normalen Alltag.
Meist sind Farbratten nicht zahm, weil sie den Umgang mit dem Menschen einfach nicht kennen, oder aber im Schlechteren Falle, keine guten Erfahrungen mit Menschen gemacht haben. Wenn wir unsere neuen Mitbewohner aber an unsere Stimme, Geruch und alltäglichen Situationen gewöhnen, können wir mit dem nächsten Schritt weitermachen.
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Ratten zähmen und an die Hand gewöhnen
Um Ratten handzahm zu bekommen, können wir uns ihrer ausgeprägten Neugier zunutze machen. Wie bei vielen anderen Haustieren auch, funktioniert ein Vertrauensaufbau und Zähmung sehr gut über Futter. Sucht euch also etwas, was die Ratten lieben. Das kann besonderes Obst sein, ungesüßte Cornflakes oder etwas anderes Leckeres, was es nicht alltäglich gibt. Nun versucht man, mit dem Leckerchen in der Hand die Ratte zu sich zu locken. Meist klappt dies auch problemlos. Anfangs kann man auch nur die Hand in die Nähe der Leckerei halten, das ist je nach Ratte unterschiedlich.
Zeigt die Ratte keine Anzeichen von Angst und frisst das Leckerchen bereitwillig aus oder neben der Hand, können wir weiter machen. Wichtig ist, immer erst ein paar Wiederholungen mit Pausen dazwischen zu machen, damit das Vertrauen wirklich sitzt. Im Prinzip baut man weiter darauf auf, indem man mit Leckerli immer mehr Körperkontakt fordert. Normalerweise klappt das so ganz unkompliziert, man darf nur nicht die Geduld verlieren. Lieber einen Schritt rückwärts gehen, um das schon vorhandene Vertrauen nicht zu zerstören.
Noch ein paar interessante Informationen zum Abschluss. Wichtig ist im Umgang mit Ratten allgemein, sich anzukündigen, zu reden, damit die Tiere wissen, dass wir den Raum betreten, uns dem Käfig nähern. Je weniger sie sich erschrecken, umso schneller fassen sie Vertrauen. Auch wenn es häufig beschrieben wird und auch Zoofachläden dahingehenden informieren, das Alter der Ratte hat eigentlich keinen Einfluss, auf die Dauer der Zähmung. Einzig allein, die vorherige Erfahrung zu Menschen kann die Dauer beeinflussen. Eine traumatisierte junge Ratte, kann viel länger brauchen um Vertrauen aufzubauen, als eine ältere, die einen Menschen nie als Feind kennengelernt hat.
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Hallo
Man kann Ratten auch getragene Kleidungsstücke in den Käfig legen, ihnen etwas vorlesen oder vorsingen.
LG
Ich habe nun schon seit knapp einem Jahr 2 Ratten. Diese kommen auch auf die Hand, wenn ich sie mit einem Leckerli ins Käfig halte. Am Anfang haben die Ratten immer gebissen und darum traue ich mich nur noch mit Handschuhen ihnen etwas zu geben. Ich würde die Ratten gerne aus dem Käfig rausnehmen können und vielleicht auch streicheln. Allerdings weiss ich nicht mehr wie ich es schaffen könnte, dass sie zahm werden.
LG
Hallo Julia,
hmmm. Also eigentlich sollte es mit dem Füttern von Hand funktionieren. Aber manche Ratten mögen das auch überhaupt nicht angefasst zu werden.
Hallo ich halte eine Ratte sie sass wo sie her ist schon einzeln und bei mir auch drei Wochen ich wollt ihr was besseres goennen anfangs wo die 13 Wochen alt war könnt ich die nehmen nun nicht mehr die hatte mein finger im Maul aber nicht zugebissen warum hat die stress mit umsetzen in Ihre tolle Voliere gehabt sie verteidigt das hab ich den Eindruck kann man ihn noch vergesellschaften oder schon zu spät liebe gruesse Michele und alf
Hey Michele, einzel Haltung ist immer schlecht. Egal ob in deinen oder in fremden Händen. Bitte besorg ihr definitiv einen weiteren Partner. Ratten sind sehr soziale Tiere und brauchen unbedingt Gesellschaft.
Viele Grüße
Hallo. Ich habe seit gestern 4/Böckchen bekommen die 6 Wochen alt sind. Ich wollte eigentlich allgemein wissen, wie man es merkt oder welche Anzeichen es sind bei kleinen Ratten wenn sie bereit sind Vertrauen aufzubauen / handzahm zu werden ? ( Getragenes t-shirt hab ich rein und vorlesen werde ich jeden Abend.)
Wenn sie aktiv zu dir kommen. Das Interesse von ihnen wirst Du relativ schnell merken.
Hallo, ich hab 3 Böcke, sind 6 Wochen alt , sie lassen sich bereits streicheln, aber fremdeln noch was das mit dem Futter in der Hand geben angeht,ich denke sie brauchen noch etwas Zeit oder? Ich möchte sie ja nicht Traumatisieren ?
Glg
Hallo Christina, ja definitiv. Gib ihnen Zeit. Ist doch schon mal super das Du sie streicheln kannst. Der Rest kommt auch noch mit der zeit.
Hallo, wir haben seit Juli zwei Rattenweibchen. Sie waren von Anfang an sehr neugierig und kommen sofort wenn man den Käfig öffnet. Beim täglichen rauslassen wenn man sich auf das Sofa setzt oder auf den Boden, kommen sie auch sofort und klettern auf einem rum. Das einzige Problem ist sie beissen sehr stark, was recht schmerzhaft ist, leider auch durch die Kleider, daher unmöglich sie auf die Hand zu nehmen, da sie sofort in die Finger beissen. Habt ihr eine Idee? Lg
Hallo Claudia, häufig hilft da nur Geduld und weiter vertrauen aufbauen – an die Hand gewöhnen. Aber vielleicht liegt das Problem auch woanders. Du solltest Ratten mindestens zu dritt halten. Ein Rudel beginnt erst ab drei Ratten. Vielleicht ist das auch ein Grund für das beißen.
Ich habe unter anderem auch ein knapp eineinhalbjähriges kastriertes Böckchen, mit Namen Grumpy. Der Tierschutz hatte ihn aus schlechter Haltung aufgenommen. Menschenkontakt war er nicht gewohnt, mochte es auch nicht und hat dies durch Beißen kundgetan, was mir gleich in der ersten Woche einen Arztbesuch samt Tetanusspritze eingebracht hat. Inzwischen kann ich ihn streicheln und Leckerlis aus der Hand verfüttern. Er mag es nicht, festgehalten und durch die Gegend getragen zu werden, sitzt aber sehr gerne in meiner Kapuze und schläft. Zu seinen weiblichen Rudelmitgliedern ist er extrem lieb und sanft. Eine unkompliziertere Integration habe ich noch nie erlebt.
Eigentlich wollte ich nie ein Böckchen und die Tierpflegerin, die sich wegen der Beißerei kaum getraut hat, ihn anzufassen, wollte ihn deswegen erst gar nicht hergeben. Aber ich habe mich auf den ersten Blick in den Dicken verliebt und akzeptiere ihn einfach so wie er ist.
Hallo Martina, vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrungen.