Rattenzähne: Alles, was Du darüber wissen musst!

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Knusper, knusper knäuschen … – hast du schon mal über das Gebiss deiner Farbratten nachgedacht und dich zum Beispiel gefragt, warum sie immer gelbe statt blütenweiße Zähne haben? In diesem Artikel wollen wir dir alles Wissenswerte über das Kauwerkzeug deiner Fellnasen vermitteln. Du wirst staunen, wie sehr es sich von unserem unterscheidet.

Das Gebiss von Farbratten

Sicherlich weißt du, dass deine Ratten zu den Nagetieren gehören. Wie alle Nager besitzen sie daher zwei Kieferhälften mit jeweils einem Paar vergrößerter, gekrümmter Schneidezähne (lat. Dens incisivus). Die untere Kieferhälfte ist nicht wie beim Menschen starr miteinander verbunden, sondern kann bei Bedarf V-förmig geöffnet werden, wodurch das Schneidezahnpaar wie eine Schere aufklappt. Solltest du also bei deinen Ratten eine solche Kieferstellung beobachten, ist das völlig normal und keine Fehlbildung.

Das Gebiss der Ratte beherbergt 16 Zähnchen, also halb so viele wie das des Menschen mit seinen vollzählig 32 Zähnen. Vorne befinden sich die Nagezähne, dann folgt eine größere Lücke (Diastema), die zu den weiter hinten sitzenden Backzähnen führt. Auf jeder Seite an Ober- und Unterkiefer befinden sich drei Backzähne, die sogenannten Molaren. Das Besondere bei Nagetieren: Die Schneidezähne sind fest mit den Kiefern verbunden und haben somit keine Wurzel im bekannten Sinne.

Wusstest du außerdem: Die meisten Nager durchlaufen keinen Zahnwechsel wie Menschen. Sie haben keine Milchzähne, sondern von Geburt an dieselben Zähne für den Rest ihres Lebens.



Die Zähne von Farbratten

Schneidezähne

Hochspezialisiert und ein kleiner Geniestreich der Natur – das sind die Schneidezähne von Ratten. Sie sind perfekte Nagewerkzeuge. Die Vorderseite der Schneidezähne ist mit einem superharten, dicken Zahnschmelz überzogen. Den erkennst du an seiner gelblich-orangen Färbung. Dagegen die innen liegende Seite der Zähne ist weniger hart und eher weiß gefärbt. Durch die unterschiedliche Zahnschmelzkonsistenz brechen die Schneidezähne beim Nagen genau so an der Unterseite, dass eine äußerst scharfe Kante entsteht, mit der sie sogar Metall durchbeißen können.

Die Schneidezähnchen wachsen ein Leben lang, weswegen sich Farbratten um die regelmäßige Abnutzung bemühen müssen. Da der Schmelz aber so hart ist, gelingt das nicht nur durch Nagen an Holz u. Ä., sondern vor allem durch das Aneinanderreiben der Schneidezähne. Dieses „Knuspern“ hast du sicherlich schon häufiger bei deinen Lieblingen erlauscht und gehört zum gesunden Ton in deinem Rudel. Nagezähne wachsen in etwa zwei bis drei Millimeter pro Woche.

Zwischenraum

Direkt hinter den Schneidezähnchen befindet sich eine Haut (Inflexum pellitum), die die Aufnahme von Fremdkörpern sowie Gift- und Bitterstoffen beim Nagen verhindert. Diese Schutzfunktion wird durch die folgende beidseitige Zahnlücke (Diastema) verstärkt, dank der die Ratte ihre Lippen einsaugen kann. Es entsteht quasi ein Filtergang im Mund der Nager, den sie bei Bedarf verschließen und Unverdauliches wieder heraus befördern.

Backenzähne

Nicht zuletzt schließt das Gebiss mit jeweils drei Backenzähnen pro Seite an Ober- und Unterkiefer ab. Eckzähne oder vordere Backenzähne haben sie nicht. Im Gegensatz zu den Schneidezähnen wachsen die Backenzähne nicht nach, sondern bleiben gleich. Sofern also keine schwerwiegenden Probleme durch sie verursacht werden, sollten sie nicht abgeschliffen oder entfernt werden.

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Zahnprobleme bei Ratten

Wie du dir nun sicherlich denken kannst, werden Zahnprobleme, insbesondere bei den Schneidezähnen, schnell zu einer lebensbedrohlichen Gefahr. Achte daher stets auf Veränderungen im Fressverhalten. Greift eine Farbratte nur zu weichen Nahrungsmitteln oder verweigert das Rattenfutter sogar komplett, ist höchster Alarm angesagt. Du solltest schleunigst deinen Tierarzt aufsuchen.

Mögliche Zahnerkrankungen können sein:

Zahnfehlstellung: Treffen die Nagezähne nicht im richtigen Winkel aufeinander, kann die Ratte sie nicht richtig abbrechen. Sie wachsen unkontrolliert und können im schlimmsten Fall sogar den Schädel durchbohren. Eine Zahnfehlstellung ist in der Regel vererbbar.

Karies: Auch Farbratten können durch zu viel Süßes Karies bekommen, dass den so wichtigen Zahnschmelz zerstört. Daher gilt für deine Lieblinge genau dasselbe wie für dich: Nicht in Massen, sondern in Maßen.

Verhaltensstörung: Durch falsche Haltung, Unterforderung oder auch falsche Ernährung können Farbratten eine Verhaltensstörung entwickeln, bei denen sie unentwegt an ihren Zähnen, Holz, Gitterstäben und sonstigen Gegenständen knuspern. Dabei werden die Zähne soweit „herunter gearbeitet“, dass nur noch Stummel übrig bleiben. Zwar wachsen die Nagezähnchen wieder nach, dennoch muss hier mit entsprechender Therapie entgegengewirkt werden.

Kieferabszess: In den meisten Fällen ist ein entzündeter Zahn Ursache für einen Abszess (Eiteransammlung) in der Mundhöhle respektive im Kiefer. Aber auch Fremdkörper könnten dafür verantwortlich sein. Bei ungewöhnlich tränenden Augen und laufender Nase solltest du also in jedem Fall deinen Tierarzt aufsuchen. Werfe bei diesem Thema einen Blick in unsere Ratten Apotheke.

Hinweise, an denen du erkennen kannst, dass etwas nicht stimmt:

  • plötzliche Verfärbung der Zähne
  • Vermeiden von harten Nahrungsmitteln
  • Appetitlosigkeit
  • ständiges Benagen von Gegenständen
  • verkürzte Zähne
  • Schmerzempfindlichkeit im Gesicht
  • eitriger Ausfluss im Nasen- und Augenbereich

Fazit

Wie du siehst, unterscheidet sich das Gebiss von Ratten wesentlich in ihren Merkmalen von dem des Menschen. Regelmäßige Pflege und Kontrolle sowie eine ausgewogene Ernährung sind dennoch unerlässlich, damit deine Lieblinge ein langes und gesundes Leben haben können.


Hatten deine Ratten schon mal Zahnprobleme?

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Alexis und Johannes von Farbratten.com

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