Diese kleinen Nagetiere rufen bei vielen Menschen nicht die gleichen Gefühle hervor, wie beispielsweise Meerschweinchen oder Zwergkaninchen. Denn diese Haustiere gelten als niedlich, süß und flauschig. Jedoch empfindet kaum jemand dies, wenn man Ratten, genauer Farbratten nennt. Viele Menschen ekeln sich regelrecht oder haben gar Angst. Doch das vollkommen zu Unrecht! Ratten sind sehr liebe, kluge und auch saubere Tiere. Hier erfahren Sie mehr über die biologischen Daten und der Frage „Wann sind Ratten ausgewachsen?“.
Ratten Biologie – Lebensabschnitte einer Ratte
Wenn eine Ratte zur Welt kommt, wiegt sie zwischen 5 und 6 Gramm. Mit dem zweiten Lebenstag beginnt das Haarkleid der Ratte zu wachsen und ist mit ungefähr 16 Tagen komplett ausgebildet. Zwischen dem Dritten und viertem Tag beginnt die Farbratte zu hören, ihre Ohren öffnen sich. Ihre Augen hingegen kann sie erst nach ca. zwei Wochen öffnen.
Wann sind Ratten ausgewachsen?
Im Alter von 4-5 Monaten ist das Körperwachstum größtenteils abgeschlossen und die Ratte ist adult, jedoch kann sie an Körpermasse noch zunehmen. Unkastrierte Tiere können nämlich durch Einlagerung von Fett oder Zunahme von Skelettmuskulatur ihr Körpergewicht verändern. Weibchen können somit gerne 200-400 g, Böcke sogar 250-650 g wiegen. Die Körperlänge einer ausgewachsenen Ratte liegt um die 24 cm ohne Schwanz, dieser kann selber sogar 18-22 cm lang sein.
Ratten erreichen ihre Geschlechtsreife zwischen der 4. und 6. Lebenswoche. Um eine unkontrollierte Vermehrung zu vermeiden, ist es ratsam, ab der 4. Woche Geschlechtertrennung vorzunehmen oder die männlichen Tiere zu kastrieren. Wichtig zu beachten ist dabei, dass kastrierte Böcke noch bis zu drei Wochen nach dem Eingriff zeugungsfähig sein können. Daher sollten sie nicht sofort wieder mit weiblichen Tieren zusammengeführt werden. Um Risiken zu vermeiden, empfiehlt es sich, die kastrierten Böcke zunächst separat in einem Zweitkäfig unterzubringen. Falls es doch zu einer Paarung kommt, ist mit Nachwuchs etwa 20 bis 23 Tage später zu rechnen. Bei der Anschaffung von Ratten sollte man sich bewusst sein, dass diese Tiere, ob Haus-, Farb- oder Wanderratten, eine relativ kurze Lebensspanne von maximal zwei bis drei Jahren haben.
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- 16 Tage nach Geburt komplett ausgebildet
- Körperwachstum nach 4 bis 5 Monaten abgeschlossen
- Geschlechtsreif zwischen der 4. und 6. Lebenswoche
- Schwangerschaft dauert nur 20. bis 23. Tage
- Lebenserwartung zwischen 2. und 3. Jahren, maximal 4 Jahre.
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Die wichtigen Sinne der Farbratten
Sehr interessant sind auch die Sinne. Zum Beispiel das Gehör der Ratten. Sie können viel besser als wir Menschen hören und verständigen sich untereinander sogar im Ultraschallbereich. Auch der Geruchssinn ist um einiges besser als beim Menschen. Ratten nehmen ihre Umwelt differenziert über Gerüche war, kommunizieren durch Duftspuren und erkennen sich im Rudel über den Geruch wieder. Durch die seitlich am Kopf gelegenen Augen haben Ratten einen sogenannten Rundumblick. Somit haben sie ihre Umwelt immer gut in Sicht, jedoch verwehrt ihnen dies auch das räumliche Sehen. Aber, damit kommen sie gut klar, sehen dafür jede klitzekleine Bewegung. Und, durch viele lichtempfindliche Stäbchen im Auge, können sie auch bei schlechten Lichtverhältnissen oder in der Dunkelheit super sehen. Dafür hilfreich sind ihnen auch ihre Vibrissen. Tasthaare rund um die Schnauze und den Kopf, aber auch am restlichen Körper verteilt, helfen den Ratten, ihre Umgebung zu erkunden. Der letzte Sinn, und wahrscheinlich einer der wichtigsten für Ratten, ist der Geschmackssinn. Dieser ist stark ausgeprägt und sie können die kleinsten Unterschiede in der Zusammensetzung des Futters feststellen und es somit meiden, falls es zum Beispiel mit Rattengift vermischt ist.
„Hält man also eine größere Gruppe verschiedener Geschlechter, sollte man ab der 4. Woche trennen, oder aber die Böcke kastrieren, den ansonsten kommt es zur rasanten Vermehrung der Tiere.“
Sorry, aber das ist sehr unglücklich formuliert. Man muss auch die kastrierten Böcke nach der Kastration noch definitiv 2 Wochen (besser 3 oder 4) vom anderen Geschlecht trennen, da sie theoretisch auch noch ein paar Tage NACH der Kastration zeugungsfähig sein können! Den Tieren zuliebe, also bitte nicht sofort nach der Kastration wieder einfach zu den anderen setzen. Einfach in einen Zweitkäfig setzen oder den bestehenden Käfig (z. B. Savic Royal oder Maximus) teilen. 🙂
Hallo Mel, vielen Dank für dein Feedback. Da hast du recht, das ist beim Menschen nicht anders nach so einem Eingriff. Ich habe den Artikel dahin gehend angepasst. Danke!
LG Johannes