Ratten Genetik Grundlagen: Farben, Shades & Zeichnungen

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Hast du dich schon mal gefragt, wieso deine Farbratten unterschiedliche Fellzeichnungen und Farben haben? Oder warum einige Typen groß gewachsen und andere klein sind? Alle Antworten zur inneren und äußeren Erscheinung der niedlichen Hausnager findest du in der Ratten Genetik. In diesem Artikel möchten wir dich diesem Thema ein wenig näher bringen, damit du dein Wissen über Ratten erweitern kannst.

Kurze Begriffseinführung zur Ratten Genetik

Wenn du dich mit dem Thema Genetik beschäftigst, kommst du um einige Fachbegriffe nicht herum. Wir haben für dich die 5 Wichtigsten zum besseren Verständnis des folgenden Textes zusammengefasst.

  • Genotyp: bezeichnet die Gesamtheit aller vorhandenen Gene. Er stellt das Erbbild eines Lebewesens dar.
  • Phänotyp: bezeichnet das Erscheinungsbild des Lebewesens mit allen charakteristischen Eigenschaften.
  • Homozygot: bedeutet Reinerbigkeit. Vorfahren weisen z. B. stets die selbe Fellfärbung auf.
  • Heterozygot: bedeutet Mischerbigkeit. Vorfahren hatten z. B. eine andere Fellfärbung.
  • Lokus/Allel: bezeichnet die Eigenschaft bzw. Ausprägung eines Gens z. B. Agouti-farben.

Unerlässlich – die Mendelschen Gesetze

Die Vererbungslehre kennst du sicherlich noch aus dem Biologieunterricht. Johann Gregor Mendel entdeckte die grundlegenden Gesetze, nach denen Erbinformationen weitergegeben werden. Diese fasste er in seinen drei Regeln zusammen.

  • 1. Uniformitätsregel: Kreuzt man zwei Lebewesen einer Art miteinander, die sich in einem Merkmal unterscheiden, aber jeweils reinerbig sind, so werden die direkten Nachkommen (F1-Generation) alle gleich aussehen.
  • 2. Spaltungsregel: Kreuzt man die Mischlinge der F1-Generation miteinander, so spalten sich die Merkmale der F2-Generation in einem bestimmten Zahlenverhältnis auf.
  • 3. Unabhängigkeitsregel: Kreuzt man zwei reinerbige Lebewesen miteinander, die sich in mehreren Merkmalen unterscheiden, werden die Erbanlagen in der Tochtergeneration frei kombiniert und unabhängig voneinander vererbt.

Die Erbanlagen hat Mendel in dominant und rezessiv unterteilt. Das bedeutet, dass bestimmte dominante Merkmale (Großbuchstaben im Schema) bestimmte rezessive Merkmale (Kleinbuchstaben im Schema) immer überlagern.

Ein Beispiel für einen dominant-rezessiven Erbgang bei Farbratten:

Eine Agouti AA (homozygot) wird mit einer Non-Agouti aa (homozygot) gekreuzt. Das Vererbungsschema für die Tochtergeneration F1 stellt sich dann wie folgt dar:

Eltern: AA – aa

F1-Generation: Aa – Aa – Aa – Aa

Da Agouti das dominante Gen ist, werden die Kinder in jedem Fall im Phänotyp Agouti, also Aa (heterozygot), sein, haben aber in ihrem Erbmaterial die Veranlagung zu Non-Agouti, die sie wiederum an ihre Kinder weitergeben.



Farben, Shades und Zeichnungen der Farbratten

Vielleicht hast du schon mal gehört, dass es bei Farbratten keine Rassen im eigentlichen Sinn gibt. Stattdessen werden die domestizierten Nager in Phänotypen unterschieden, die du an ihren Farben, Schattierungen und Fellzeichnungen erkennen kannst. Wir haben dir im Folgenden eine kleine Übersicht zur Genetik dieser drei Typen erstellt.

Farben

Die meisten Ratten sind entweder ein- oder zweifarbig. Dreifarbige tauchen zwar ab und an auf, konnten aber bis dato nicht gezielt gezüchtet werden. Auf der Mischpalette des Genpools befinden sich 10 bekannte Farben, die miteinander kombiniert werden können.

A-Lokus: Agouti oder Non-Agouti

B-Lokus: Chocolate

D-Lokus: English Blue

Gr-Lokus: Graphit

M-Lokus: Mink

Mo-Lokus: Mock Mink

P-Lokus: Pink Eyed Dilute

R-Lokus: Red Eyed Dilute

Rb-Lokus: Russian Blue

Pe-Lokus: Pearl

Nur zwei dieser Farben werden dominant vererbt, der A-Lokus und der Pe-Lokus. Alle anderen sind rezessive Gene, die mit den dominanten gemischt bzw. weitergegeben werden können.

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Shades

Schattierungen sind interessante Genvariationen, die sich über eine Farbe oder Zeichnung legen. Dabei verändern sie das Merkmal und wirken wie eine Tönung. Bei unseren Farbratten sind folgende Shades bekannt:

  • Himalaya/Siamese
  • Burmese
  • Devil
  • Husky
  • Essex
  • Chinchilla/Silvered
  • Merl
  • Silvermane
  • Marble
  • (Albino)

Nur zwei dieser Shades werden rezessiv vererbt, Husky und Silvered. Der Albinismus stellt hierbei eine gesonderte Form dar. Zwar wird er rezessiv vererbt, ist aber in jedem Fall sichtbar, sobald das Allel homozygot, also cc im Gencode, ist. Albino ist streng genommen keine Schattierung, sondern bezeichnet die Unterdrückung der Farbe und Zeichnung.


Zeichnung

Als Zeichnung wird das weiße Muster der Ratte bezeichnet. Die Vererbung der Zeichnung gestaltet sich etwas komplexer und unterscheidet sich von der Genetik der Farben und Shades. Sie wird nicht durch den Wechsel der rezessiven oder dominanten Gene erzeugt. Alle Zeichnungsvariationen entstehen allein auf dem Hooded Lokus des Farbrattenchromosoms und werden auch hier kombiniert.

Der Gencode schreibt sich mit H für keine Zeichnung und h für eine Zeichnung. Die produzierten Pigmentinformationen, also wo Farbe entsteht und wo nicht, wandern während der Embryophase über die Wirbelsäule (Neuralleiste) und verteilen sich bauchwärts. Dabei gelangen die Pigmente nur so weit, wie die vorab festgelegte Genkombination auf dem H-Lokus es zulässt. Diesen Prozess der Pigmentstörung nennt man Leuzismus.

Hast du schon einmal Farbrattenbabys gesehen? Dann konntest du sicherlich schon beobachten, wie sich bei den frisch geschlüpften Kleinen schnell die Hautfarbe an unterschiedlichen Stellen ändert und intensiviert. Genau dafür sind die Pigmente bzw. die Gene vom H-Lokus verantwortlich. In der Farbrattenzucht gibt es einige Zeichnungen, darum nennen wir dir hier abschließend nur eine kleine Auswahl.

Basiszeichnungen:

  • Masked
  • Dalmatian
  • Hooded
  • Berkshire
  • Irish
  • Patched
  • Bareback
  • Variberk
  • Varihooded
  • Capped
  • Self
  • Variegated

Kombinationszeichnungen:

  • Blazed
  • Down Under
  • Essex
  • Headspot 

© Die Bildrechte gehören Berlinrats – Vielen Dank für die Arbeit & Liebe die Du in diese Grafiken gesteckt hast 😉



Fazit und eine Bitte

Die grundlegende Theorie der Farbrattenvererbungslehre klingt einfach, stimmt’s? Kennt man den genetischen Code der verschiedenen Merkmale und wie diese vererbt werden, können sie so kombiniert werden, dass Farbrattenbabys mit gewünschten Merkmalen entstehen. Aber so einfach ist es dann doch nicht. Leider gibt es nach wie vor zu viele Vermehrer, die meinen, das oberflächliche Kenntnisse über die Vererbungslehre ausreichen, um eine Zucht zu beginnen.

Die Thematik ist allerdings viel komplexer und sollte nicht leichtfertig angewandt werden. Wenn du dich ernsthaft mit der Farbrattenzucht beschäftigen möchtest, informiere dich bitte vorab ausführlich. Eine sehr gute Webseite zur Farbrattengenetik findest du hier: https://farbrattengenetik.de.


Welches Wissen zur Ratten Genetik hast Du? Schreib unten in die Kommentare!

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4 Gedanken zu „Ratten Genetik Grundlagen: Farben, Shades & Zeichnungen“

  1. Hallo!
    Gestern hat mit meinen raten alles noch gepast aber heute wollte ich die raten füttern und dann trainieren wo ich erschrocken feststelle das sie ein ratten rudel mitglied umgebracht haben bzw. sie angefangen haben denn einen zu fressen warum machen die das ist das normal mache ich irgendwas falsch wie soll ich jetz damit umgehen und soll ich jz gleich wieder eine neue ratten hollen oder noch nicht soll ich zum tierarzt?

    Antworten

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